Promotionrace GT-Masters LMS


Am vergangen Samstag fand das Promotionrace zur GT-M LMS bei der simrace-community.de statt. Wie bereits erwähnt, gingen Jörg und Michael mit dem als Aussenseiterfahrzeug gehandelten Chevrolet Camaro an den Start.
Zu einer eher ungewöhnlichen Uhrzeit trafen sich die Fahrer am Samstag um 12.30Uhr, also direkt nach dem Mittagessen, zum Briefing. Außer einer kurzen Besprechung zum Startprozedere gab es nicht viel zu sagen, und so konnten die Fahrer noch die eine oder andere Runde vor dem um 13Uhr startenden Qualifying drehen.
Um 13Uhr zeigte sich die Strecke von ihrer guten Seite. Der Wettergott hatte etwas Nachsicht und so fand man mit 23°C Umgebungstemperatur und 26°C Streckentemperatur angenehme Bedingungen vor. Auf die Pole machte sich keiner von beiden DTMR Fahrern Hoffnungen. Für Jörg war Top10 das Ziel, Michael nahm sich mit Top5 etwas mehr vor. Und dieser Plan wurde auch gleich umgesetzt. Michael konnte sich in Runde 2 die provisorische Pole sichern, wurde im weiteren Verlauf allerdings wieder bis auf P6 zurückgereicht. Er konnte sich dann wieder bis auf P3 vorfahren, wurde aber erneut bis auf P5 zurückgereicht. Das sollte nun auch sein Startplatz für das Rennen sein. Für Jörg lief es ähnlich, er konnte am Schluss des Qualifying Startplatz 8 für sich beanspruchen.

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Um 14 Uhr war das Wetter erneut sehr angenehm. Bei 22°C Außentemperatur und einer Streckentemperatur von 25°C waren gute Bedingungen für das Rennen gegeben. Der aktuelle Wetterbericht bescheinigte im Lauf des Rennens leichte Bewölkung und Temperaturen bis 30°C. Jörg und Michael machten noch kleinere Anpassungen am Kühler und den Reifen und dann ging es auch schon ab in die Startaufstellung. Während der Einführungsrunde versuchten alle ihre Reifen auf Betriebstemperatur zu bekommen, was bei diesen Bedingungen auch mehr oder weniger allen glückte. Der fliegende Start verlief im vorderen Feld ausgesprochen gesittet. Alle hatten sehr gut aufgepasst und so kam es zu keinen Zwischenfällen. Im hinteren Feld sorgte ein leichter Quersteher eines Fahrers für etwas Turbulenzen. Der ein oder andere AUDI entledigte sich von ein paar Teilen seiner Karosse, was auch den ein oder anderen Boxenstopp nach sich zog.

 

Michael konnte seine P5 halten, für Jörg ging es von Startplatz 8 direkt vor auf P6. Im weiteren Verlauf des Rennens spielte nun die Taktik eine große Rolle. Welche Reifen sollte man mit welchem Motorprogramm fahren? Die verschiedenen Reifen machen sich in der Rundenzeit deutlich bemerkbar, gleiches gilt für das Motorprogramm. Ist es besser mit weniger MP zu fahren, dadurch Sprit zu sparen, eventuell auf den ein oder anderen Reifenwechsel zu verzichten und mit harten Reifen fahren. Reichen vielleicht schon die mittleren Reifen aus? Alles Taktikfragen, die bis zum Start nicht wirklich geklärt waren. Jörg und Michael entschieden sich für die mittleren Reifen zum Start und ließen es einfach mal auf sich zukommen. Die Spitze des Feldes setzte sich langsam nach vorne ab. P2-7 war noch eng zusammen. Wobei hier der ein oder andere Fahrer auf den weichen Pneus unterwegs gewesen ist. Nach 10 Runden entspannte sich alles ein wenig und das Feld zog sich weiter auseinander. Unterdessen machte sich Michael Gedanken zur Taktik. Jörg und Michael beschlossen dann etwas „komisches“ zu versuchen. Auf die genaue Taktik wollen wir hier nicht näher eingehen.
So ließ man das Rennen einfach mal geschehen. Ab Runde 16 begannen bereits die ersten Pitstopps. Über den Teamfunk war nur zu hören, das sind die Jungs mit MP3 und weichen Reifen. Ende Runde 20 ging dann der bis dahin führende in die Box. Michael und Jörg schauten auf ihre Tankanzeige. „Hmmm, das sollte für uns passen“ war über Funk zu hören. Beide hatten noch Sprit für 5 Runden im Tank. So kam es dann auch, dass Michael ab Runde 21 erste Führungsrunden drehen konnte. Der in Runde 25 anstehende Boxenstopp für Michael bedeutete für Jörg, der eine Runde länger draußen bleiben konnte, auch er sollte seine ersten Führungsrunden drehen. Nach ihren Stopps fanden sich Michael auf P2 und Jörg auf P5 zurück auf der Strecke. Es sah gut aus und die Taktik könnte funktionieren. Im weiteren Verlauf des Rennens zeigten sich langsam die verschiedenen Strategien. Michael konnte weitere Führungsrunden drehen und war immer zwischen P1 und P4 zu finden. Ähnlich ging es Jörg. Er fuhr, je nach Stopps der Gegner, immer zwischen P2 und P6. Gegen Ende des Rennens sollte sich nun zeigen, ob die Berechnungen der beiden zur Taktik passen sollten. Nach dem letzten Stopp von allen Fahrern war das Feld erstmals wieder bereinigt. Und siehe da, Michael führte das Feld mit 16 Sekunden Vorsprung an. Jörg musste im Verlauf des Rennens ein paar Federn lassen und fand sich auf P4 wieder. Nun war es Zeit für den Endspurt. Michael verlor pro Runde zwischen 0,5 und 1 Sekunde auf seinen Verfolger. Ein Blick auf die Tankanzeige zeigte ihm, dass es keinen Grund zur Nervosität gab. Erste Hochrechnungen ergaben, es sollte genug Sprit übrig sein um noch etwas mehr Gas geben zu können, sollte sein Verfolger noch näher kommen. Bei Jörg lief es auch gut. Er konnte auf den vor ihm fahrenden ebenfalls Runde für Runde Zeit gutmachen. Doch dann hatte Jörg einen mittleren Quersteher und er resignierte. Er gab sich mit P4 zufrieden und wollte nur noch die Zielflagge sehen. Für Michael hingegen ging es um den Sieg. Sein Verfolger war mittlerweile bis auf 3 Sekunden herangefahren. Nun war es Zeit für Michael und seinen Camaro seine Taktik zu zeigen. Es war genug Sprit übrig um die restlichen Runden mit mehr Power bestreiten zu können. Auch die Reifen waren in einer guten Verfassung und so machte sich Michael wenig Gedanken. Also, dem Motor die Sporen gegeben und alles auf Sieg. Das MP machte sich auch gleich in den Rundenzeiten bemerkbar. Siehe da, der Abstand zum Verfolger blieb gleich. Es sah nach Sieg aus. Doch Sicherheit macht auch leichtsinnig. So kam es über den Funk zu dem ein oder anderen Gespräch. Naja, wie will man sagen. Unkonzentriertheit ist nicht gerade förderlich bei einem Rennen. Und so passierte, was passieren musste. Michael kam einmal zu weit auf den Curb, ist abgeflogen, Motorhaube ab, Aufhängung gebrochen, Sieg verschenkt. So könnte man es ausdrücken. Die andere Seite, wollte man vielleicht die Taktik nicht wirklich verraten und täuschte einen Unfall vor? Jedenfalls verlor Michael durch den Fehler die Führung, war aber auf P2 sehr sicher, mit 50 Sekunden Vorsprung vor P3.
Nach 3 Stunden fuhren dann Jörg und Michael das erste Mal nach über einem Jahr wieder gemeinsam über die Ziellinie. Für Jörg bedeutete es P4 und Michael fuhr auf P2. Beide waren mit dem Ergebnis zufrieden. Wie schon im Vorbericht erwähnt, ist der Camaro nicht gerade das Auto welches als Siegkandidat gehandelt wird.

Das Fazit des Rennens: MOD macht Spaß. Reifenphysik sehr gut für Langstrecke geeignet. Verschieden Motorprogramme und 3 verschieden Trockenreifen + 2 Regenreifen sorgen für reichlich Spielraum bei der Taktik. Sehr angenehmes Fahrerfeld und gute Organisation.
Am 26.4. startet die GT-Masters LMS in die Saison 2014. Ob man die DTMR Jungs dann im Camaro oder einem anderen Fahrzeug sehen wird ist noch unklar. Sicher ist, fahren tun beide und beide werden ihren Spaß haben. Diesen versprechen neben den tollen Langstreckenrennen tauglichen Strecken wie Le Mans, Spa und der Nordschleife, auch die realen Wetterbedingungen und das sehr faire Fahrerfeld.
Wir werden vom Saisonauftakt in Le Mans berichten.