Auf Doppel Pole folgt ein Doppelsieg


Am Ostersamstag fand der 2. Lauf zum Langstreckencup der racersleague statt. Für DTMR waren gleich 8 Mann beim 3 Stunden andauernden Rennen in AbuDhabi mit am Start. Nachdem man beim 1. Saisonlauf nicht gerade glücklich über das Ergebnis gewesen ist (T. Tegen und Th. Roddewig wurden nachträglich disqualifiziert wegen unvollständiger Renndaten und M. Haidorf konnte nach P2 im Qualy nicht in die Startaufstellung fahren) war es an der Zeit der Konkurrenz zu zeigen was DTMR zu leisten im Stande ist.

Pünktlich um 19.15Uhr startete das Quali der GT2 Klasse. Hier waren M. Haidorf/J. Burkhardt für Team DTMR I und U. Truschkat/R. Worm für das Team DTMR II am Start. Während sich Michael und Jörg für den AUDI R8 LMS entschieden, trat Robert mit einem Porsche 997 an. Ulf hingegen entschied sich für die Saison 2011 für einen absoluten Exoten, einen Lotus Elise. Noch vor Saisonbeginn wurde das „Elischen“ von allen belächelt, doch Ulf zeigte schon im ersten Lauf, was die „kleine“ leisten kann, wenn man sie denn fahren kann. Leicht favorisiert war wohl Michael im starken Audi und ohne Gewichte. Jörg kämpfte ein wenig mit seinen 50Kg Platzierungsgewicht aus Melbourne. Robert hatte 10Kg Zuladung und Ulf war ebenfalls ohne Gewichte unterwegs. Gleich bei seiner ersten gezeiteten Runde zeigte Michael, was Sache ist. Mit über einer Sekunde Vorsprung holte er sich die provisorische Pole Position. Ulf lag nach dem ersten Stint auf P3, Jörg auf P6 und Robert schloss das Feld nach hinten hin ab. Das sollte lange so bleiben. Die Abstände lagen im zehntel Bereich, doch die Strecke wurde immer wärmer, was bessere Zeiten nur noch schwerlich zulassen sollte. Michael war sich seiner Pole zu diesem Zeitpunkt schon relativ sicher, doch auch er startetet noch einen Versuch und konnte seine Zeit erneut um 2/10 unterbieten. Dies war auch gut so für ihn, denn nur eine Runde später prügelte Ulf seine Elise über die Strecke und war nur noch 1,5/10 hinter Michael nun auf P2. Auch Jörg holte in seiner letzten gezeiteten Runde nochmals alles aus dem Audi und konnte sich, trotz 50Kg Zuladung, P4 sichern. Für Robert reichte es nur zum vorletzten Startplatz. Damit war das Qualifying der GT2 Klasse abgeschlossen. In den ersten beiden Reihen 3 DTMR Fahrzeuge, damit war man mehr als zufrieden.

Nun war es an der Zeit für die GT1 Klasse. Auch hier hatte man mit T. Tegen und Th. Roddewig 2 heiße Eisen im Feuer. Waren doch beide ohne Zusatzgewichte unterwegs. Schwerer hatten es da C. Zatti und R. Köstli. Claus musste 80Kg und Roger ganze 90Kg Zusatzgewicht mit sich um die Strecke quälen. Alle 4 DTMR Piloten waren auf dem Porsche unterwegs, was die Setuparbeit ein wenig erleichterte. Klarer Favorit war hier T. Tegen. So zeigte Thomas auch gleich in seiner ersten Runde, dass an ihm heute kein Weg vorbeiführen würde. Er deklassierte die Konkurrenz um satte 2 Sekunden. Lediglich Thorsten schien in der Lage zu sein, noch etwas auf Thomas aufschließen zu können. Dies zeigte Thorsten dann auch kurz danach. Dennoch trennte ihn und Thomas noch eine Sekunde. Für Claus lief es außerordentlich schlecht. In seiner 3. Runde hatte er einen Ausrutscher in den Kies und hing fest. Roger wollte Claus noch helfen, doch da war nichts zu machen. Claus musste sein Quali bereits sehr früh abbrechen und belegte letztendlich P10 in der Startaufstellung. Auch Roger hatte so seine Mühen und musste sich mit P11 zufrieden geben. Auch an der Spitze passierte nicht mehr viel. So konnte Thomas seine Pole holen, gefolgt von Thorsten. Damit war auch in der GT1 Klasse die erste Startreihe in DTMR Hand.

Im Warmup zeigten sich dann die Temperaturen wieder etwas freundlicher und alle drehten nochmal die ein oder andere Runde mit dem Rennsetup.

Um 20.30Uhr bewegten sich die 28 Fahrzeuge in die Startaufstellung. Es ist schon ein beachtliches Feld, in dem gleich 15 Hersteller zum Kräftemessen antreten. Die GT1 setzten sich zur Einführungsrunde in Bewegung. 20 Sekunden später taten dies auch die GT2 Fahrzeuge. Um auch den Start der GT2 Klasse live zeigen zu können wurde dieser Abstand eingeführt. Mit einer Geschwindigkeit von 60km/h kamen nun die GT1 auf die Start/Ziel Gerade. Da die erste Kurve gleich recht heikel ist, entschied sich Thomas den Start erst im mittleren Bereich der Startzone (diese lag zwischen dem letzten und ersten Startplatz) frei zu geben. Der Start verlief absolut reibungslos. Alle Fahrer waren sehr besonnen. Die DTMR Piloten konnten ihre Positionen halten. An der Spitze konnte sich Thomas gleich etwas Luft verschaffen. Doch nun war es an der Zeit für die GT2 Klasse zu starten. Auch hier kamen alle sehr geordnet und mit einer gehörigen Portion Respekt vor einander auf die Start/Ziel Gerade. Michael gab den Start noch später frei als Thomas. Er wartete bis zum ersten Startplatz, wohl auch um nicht zu viel Geschwindigkeit vor der ersten Kurve in das Feld zu bringen. Auch hier verlief der Start absolut problemlos und ohne Zwischenfälle. Mittlerweile scheinen alle verstanden zu haben, dass ein 3 Stunden Rennen nicht in der ersten Kurve entschieden wird. So konnten auch hier alle ihre Positionen halten. Bei den GT1 setze sich nun Thomas zusammen mit Thorsten ein wenig ab. Folgen konnte den beiden zu diesem Zeitpunkt nur noch M. Broich, der ebenfalls ohne Zusatzgewichte unterwegs war, allerdings auf den Maserati setzte. Ähnlich sah es in der GT2 Klasse aus. Nach wenigen Runden konnten sich Michael und Ulf leicht absetzen. Lediglich M. Kakorat und Jörg konnten den Anschluss mit leichten Zeitverlusten halten. Doch bei Jörg sollte sich das ändern. Bei der Einfahrt auf die Start/Ziel verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug und musste das komplette Fahrerfeld vorbeiziehen lassen. Besser machten das Roger und Claus, die sich gemeinsam durchs Feld kämpften und schon 2 Positionen gutmachen konnten. Thorsten musste nun auch Thomas an der Spitze ziehen lassen, zu hoch war der Speed von Thomas. Thorsten konzentrierte sich nun darauf, P2 zu halten. Nun war es an der Zeit für die ersten Stopps der GT1. Thorsten suchte als erster die Box auf und fiel dadurch zuerst weit zurück. Thomas wartete noch 4 Runden, dann suchte auch er seine Pitcrew auf. Zu diesem Zeitpunkt war die Strategie der anderen noch nicht bekannt. Doch wenige Runden später war klar, dass G. Heger auf der Corvette C6 nur 2 Stopps benötigen würde. Auch bei den GT2 war es nun an der Zeit zu stoppen, wollte man eine 2 Stopp Strategie fahren. Als Michael kurz nach dem Spritverbrauch seiner Teamkollegen fragte, war er doch recht erstaunt. Ulf und Jörg antworteten ihm beide, dass sie wohl mit einem Stopp auskommen würden. Bei Michael würde das nicht gehen, rein vom Spritverbrauch her. So wusste er, was zu tun ist. Die restlichen 2 Stunden mussten Vollgas gegeben werden, um den geplanten Sieg nicht zu gefährden. Die restlichen GT2 waren wohl auch alle auf 2 Stopp ausgerichtet, somit ergab sich für Jörg die Chance durch seine Strategie seinen Patzer wieder gut zu machen. Der 2. Stint war dann relativ entspannt. Thomas konnte sich weiterhin an der Spitze absetzen. Auch Michael konnte seinen Vorsprung bei den GT2 weiter ausbauen, doch war noch nicht klar, ob er den einen Stopp mehr gegen Ulf wieder einfahren konnte. Bei den 2. Stopps war es nun Thomas, der als erster die Box aufsuchte. Thorsten kam eine Runde später, was ein folgenreicher Fehler sein sollte. Er kam direkt hinter R. Osterland wieder auf die Strecke und fand keinen Weg an ihm vorbei. Dadurch büßte er mehrere Sekunden ein, bis Osterland dann auch endlich die Box aufsuchte. Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein. Nun war er hinter G. Heger gefangen. Auch Heger war auf einer 2 Stopp unterwegs und Thorsten konnte Heger einfach nicht überholen. Zu stark war die Corvette auf der Geraden. Dadurch verlor Thorsten nochmals etliche Sekunden. Deutlich unauffälliger unsere 2 Schwergewichte Claus und Roger. Langsam aber sicher konnten sie über die Renndauer Positionen gewinnen. Roger war nun bereits auf P6 zu finden, Claus auf P7. Nun sollten auch die GT2 zu ihrem 2. Stopp kommen. Wieder verlief alles problemlos. Bei einer Rest Zeit von 1 Stunde hatte Michael nun 15 Sekunden Rückstand auf den wiederum das GT2 Feld anführenden Ulf. Doch in Anbetracht der Reifensituation sollten diese 15 Sekunden für Michael aufzuholen sein. Kurze Zeit später machten sich auch die GT1 bereit zum 3. und letzten Stopp. Hier sollte sich nun der Zeitverlust von Thorsten rächen. M. Broich überholte Thorsten in der Box. Somit gab Thorsten kampflos P2 an Broich ab. Doch auch bei Roger wurde es nochmals sehr knapp. Er kam kurz vor T. Oostinga wieder zurück auf die Strecke. Doch Roger wollte seine P6 behaupten, was gegen den deutlich leichteren Oostinga nicht einfach werden sollte. Claus fiel durch den Stopp noch hinter Oostinga zurück und konnte Roger so nicht mehr zur Seite stehen. Das alles beeindruckte Thomas an der Spitze nicht all zu sehr. Munter drehte er seine Runden und, sollte er keinen gravierenden Fehler mehr machen, stand einem Sieg in der Königsklasse der racersleague nichts mehr im Weg. Michael stand dagegen in der GT2 noch Ulf im Weg. Zwischenzeitlich war der 15 Sekunden Rückstand zu gefahren und es entwickelte sich 30 Minuten vor Rennende ein spannender 2 Kampf um den Klassensieg. Michael war zwar in den schnellen Kurven deutlich besser, jedoch hatte die Elise von Ulf eine nahezu brachiale Beschleunigung, das der AUDI von Michael selbst im Windschatten nicht so recht mithalten konnte. Rundenlang bekämpften sich beide mit absolut fairen Mitteln. Wenn es eng wurde steckten lieber beide zurück, als etwas zu riskieren. Nach 5 Runden war Michael dann endlich zu Beginn einer langen Geraden direkt am Heck von Ulf. Wenn nicht jetzt, wann dann, dachte er sich. So bleib er direkt im Windschatten der Elise, den Rest sollte der leicht bessere Topspeed des Audi erledigen. Doch im Moment, als Michael aus dem Windschatten ausscherte, kam ihm unverhofft Thomas im GT1 Porsche zur Hilfe. Denn er kam von hinten und überrundete beide Streithähne. Michael setze sich kurzerhand noch in den Windschatten von Thomas und der AUDI hatte den Lotus geschlagen. Somit übernahm Michael wieder die Führung der GT2. Traditionell wird es im LSC immer in den letzten 20 Minuten irgendwo im Feld nochmals richtig eng. Wen sollte es diesmal treffen? Schnell zeigte sich, dass Roger der jenige sein sollte. Oostinga näherte sich ihm rasant und für Roger sollte es nochmal richtig eng werden. Oostinga übte nochmals richtig Druck aus, doch Roger verfügt über genug Erfahrung und die schweizer Gelassenheit, das ihn so etwas nicht aus der Bahn wirft. Aber auch Jörg bekam Probleme. Seine 1 Stopp Strategie schien einen Haken zu haben. Der Sprit wurde knapp und er musste deutlich vom Gas gehen, um die Distanz ohne einen weiteren Tankstopp überstehen zu können. Bei Ihm kam R. Langkau von hinten, der nun mittlerweile knappe 3 Sekunden pro Runde auf Jörg aufholen konnte. Die letzte Runde war angebrochen. Thomas nahm an der Spitze das Tempo raus, um seinen GT2 Teamkollegen Michael für ein Zielfoto einzufangen. Gemeinsam rollten beide nach 3 Stunden als Sieger ihrer Klassen über die Linie. Thorsten schaffte es leider nicht mehr, sich P2 von Broich zurück zu holen und musste sich mit P3 zufrieden geben. Roger hingegen verteidigte P6 und brachte diese mit knappem Vorsprung über die Linie. Für Claus reichte es leider nur für P8. In der GT2 konnte Ulf mit dem Lotus Elise einen beachtlichen 2. Platz einfahren und auch Jörg sicherte sich mit 0,4 Litern Restsprit P5. Robert brachte die rote Laterne ins Ziel.

Mit diesem Ergebnis hat man gezeigt, dass auch 2011 mit dem Team DTMR im LSC zu rechnen ist. Wir gratulieren allen Fahren zu diesem beeindruckenden Ergebnis und wünschen für das nächste Rennen in 2 Wochen allen weiterhin viel Erfolg.