Als führender beider Klassen in die Sommerpause


Am Samstag, den 02.07.2011, war es an der Zeit für das letzte Rennen im Langstreckencup vor der Sommerpause. Als Highlight sollte das Rennen anstatt über die gewohnten 3 Stunden gleich für volle 4 Stunden den Fahrern alles abverlangen. Zusätzlich sollte das Rennen in die Nacht hinein gefahren werden. Die Rahmenbedingungen waren somit alles andere als einfach.

Vor diesem Rennen stand das gesamte Team DTMR sehr gut da. Man führte die Teamwertung in der GT1 und GT“ Klasse an. In der GT1 Fahrerwertung lag man auf den vorderen Plätzen, genauso wie in der GT2 Fahrerwertung. Doch dieses Rennen konnte alles auf den Kopf stellen. Hier war Durchhaltevermögen und eine einwandfreie Technik gefragt.

In den freien Trainings zeigte sich, dass man in der GT1 ganz vorne mitspielen kann. Auch die GT2 waren mehr als gut dabei. Trotz des stattlichen Zusatzgewichts (70Kg für Michael und 20Kg für Jörg) fuhr man mit dem ohne Zusatzgewicht behafteten R. Stingl mit. In der GT1 hatte Thomas als 4. der aktuellen Wertung 70Kg mit an Bord. Claus, Thorsten und Roger folgten mit jeweils 10Kg weniger Zusatzlast.

Um 19.15 startete das Qualifying der GT2 Klasse. Das 2. GT2 Team musste hier leider aussetzen, somit waren Jörg und Michael auf sich alleine gestellt. Klares Ziel war es, beide Audi`s in den ersten beiden Startreihen platzieren zu können. Schnell zeigte Michael dass dies gelingen könnte. Gleich in seinem ersten Stint konnte er sich vorläufig auf P2 hinter dem Favoriten für dieses Rennen, R. Stingl, einreihen. Jörg kam jedoch nicht so recht in Fahrt und fand sich zu Beginn im hinteren Teil des Feldes, doch das sollte noch nicht das Ende sein. Im 2. Quali-Stint konnte sich dann einer der mit ewigem Topspeed gesegneten Seat vor Michael setzen und verwies diesen auf P3. Doch auch bei Jörg wurde es flotter, so konnte er sich vorübergehend auf P2 setzen. Sein Ziel war allerdings die Pole Position in diesem Rennen. Dieses Ziel verfolgte er nun konsequent. So konnte er kurz vor Ende des Qualy eine neue Bestzeit setzen, die 2/10 schneller war als die schnellste Runde von R. Stingl. Diese Zeit sollte auch bis zum Ende bestehen und so konnte sich Jörg über seine 1. Pole im LSC in diesem Jahr freuen. Michael musste sich letztendlich seinen 70Kg geschlagen geben, konnte sich aber gegen seine momentanen Gegner um die Meisterschaft klar durchsetzen und man war im „Team FANATEC DTMR GT2 I“ zufrieden mit dem Ergebnis. Man wünschte noch kurz seinen GT1 Teamkollegen viel Erfolg für ihre anschließende Qualifikation und suchte dann einen ruhigen Ort auf um Konzentration für das Rennen aufzubauen.

Die GT1 Abteilung von DTMR war in diesem Rennen komplett am Start. Thorsten wurden Chancen auf den Renn sieg eingeräumt. Für Thomas und Roger galt es die Führung in der Teamwertung zu behalten und Claus wollte auch im vordersten Feld mitfahren. Doch auch hier mussten zuerst die Startpositionen innerhalb der kommenden 30 Minuten ausgefahren werden. Schnell zeigte sich, dass Thomas mit seinen 70Kg Zusatzgewicht recht gut zurecht kam. Nach dem ersten Stint war er bereits in den T5 zu finden. Ähnlich lief es für Thorsten. Nur Claus und Roger hatten so ihre Schwierigkeiten. Doch im Verlauf des Qualifyings wurden alle Stärker. Einmal mehr war es allein Roger, der im Qualifying nicht überzeugen konnte, doch seine Stärke im Rennen ist bekannt, somit machte sich erst mal keiner Sorgen um Roger. Gegen Ende des Qualy spitzte sich die Lage etwas zu. Thomas konnte sich vorläufig auf P2 setzen, doch Teamkollege Thorsten löste ihn schnell von dieser Position ab. Auch Claus kam besser zurecht und fuhr sich letztendlich auf P8, trotz seiner 60Kg Zuladung. Bei Thorsten und Thomas änderte sich an den Platzierungen auch nichts mehr und so startete Thorsten von P2 (1/10 sek. hinter dem Polesetter Binder, der ohne Zusatzgewichte am Start war) und Thomas von P3. Roger musste sich am Ende mit Startplatz 12 zufrieden geben.

Im anschließenden Warmup testeten nochmal alle Fahrer ihr Rennsetup und alles sah bestens aus.

Als sich die Fahrer dann um 20.30Uhr in die Startaufstellung begaben bot sich ihnen ein wolkenverhangener, tief schwarzer, Himmel. Die Strecke war zwar trocken, doch die Meteorologen meldeten eine hohe Regenwahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten 4 Stunden. Eilig wurden die Pitcrews in die Startaufstellung geordert um zu besprechen was zu tun ist. Beide GT2 Fahrer entschieden sich, ihre Flügeleinstellung ein wenig nach oben zu korrigieren. Beide waren darüber nicht sehr erfreut, da PaulRicard durchaus als HighSpeed Strecke bekannt ist, doch man opferte Topspeed gegen Sicherheit. Die GT1 blieben hingegen ihrem Setup nahezu treu und veränderten nur Kleinigkeiten.

Trotz des drohenden Regens begab man sich pünktlich in die Einführungsrunde. Der Start der GT1 verlief nahezu Problemlos und alle kamen ohne größere Blessuren durch die ersten Kurven. 30 Sekunden später war es an der Zeit für die GT2 Piloten zu starten. Diese standen den GT1 in nichts nach und kamen ebenfalls heil durch das erste Kurvengeschlängel. Noch während der ersten Runde erlitt DTMR den ersten Tiefschlag. Über Funk wurde gemeldet, Roger Köstli sei auf Grund eines Elektronik defektes ausgefallen. Thomas wusste nun, dass er maximalen Erfolg für sein Team einfahren musste, um nicht zu viel Boden in der Teamwertung zu verlieren. Seine Motivation war geweckt und er klemmte sich an das Heck von Thorsten. Claus konnte unterdessen seine Position verteidigen und kam langsam in seinen gewohnten Rhythmus. In den GT2 ging es ähnlich zu. Jörg musste in Runde 2 die Führung an R. Stingl abgeben, hielt sich allerdings weiter an seinem Heck auf. Michael hatte ein wenig Pech. Noch in Runde 1 konnte sich Tobey im Seat auf der Geraden an Michael vorbeiziehen. Michael hatte nun ein Problem. In den Kurven war der AUDI-Pilot klar schneller, doch auf der Geraden hatte er dem Seat nichts entgegen zu setzen. Ein Überholen war nahezu undenkbar und wenn, dann wäre die Position auf der nächsten langen Geraden eh wieder weg gewesen. Also musste sich Michael in Geduld üben und auf einen Fehler von Tobey warten. Da von hinten nur wenig Druck aufgebaut wurde, war Michael das erst mal auch egal.

In Runde 10 sollte dann der Meteorologe Recht bekommen. Der Himmel öffnete seine Schleusen. Bei Streckentemperaturen um die 19°C und einer Umgebungstemperatur von 15°C war dieser Schauer nicht gerade das, was die Fahrer wollten. Doch erstaunlicherweise hatte die Strecke doch noch enormen Grip, worauf man sich erst mal keine Gedanken um einen Reifenwechsel machte. Doch der Regen wurde immer stärker und langsam aber sicher verlor die Strecke ihren Grip. Die GT1 hatten nun ein Problem. Ihr erster Stopp stand an, doch was tun? Weiche Regenreifen waren ein NoGo, dafür war die Strecke noch nicht nass genug. Über die harten Regenreifen wollte sich keiner ein Urteil erlauben. So entschied man sich komplett bei DTMR auf die Intermediates zu gehen. Die GT2 hatten es da ein wenig einfacher. Sie konnten noch 30 Minuten fahren um dann erst entscheiden zu müssen, was zu tun sei. Michael kam mit den Bedingungen recht gut zurecht, doch Jörg hatte so seine Probleme. Deshalb entschied sich Jörg auch nach einer Stunde bereits an die Box zu gehen. Er diskutierte noch kurz mit Michael die Reifenfrage und entschied sich dann, in Erwartung des großen Regens, für die harte Version des Regenreifens. Michael hingegen wollte den Tank leer fahren und auch abwarten was der führende macht.

Bei den GT1 konnte unterdessen Thomas P2 von Thorsten übernehmen. Kurze Zeit später klagte Claus über enorme Reifenprobleme. Es war immer noch am Regnen, so entschloss er sich, von den Intermediate auf Regenreifen zu wechseln. Auch Thorsten folgte dem Beispiel von Claus und tat es ihm gleich. Nur Thomas kam mit den Intermediates recht gut zu recht. Bei den GT2 war es nun auch für Michael an der Zeit in die Box zu gehen. Kurz wurde mit Jörg die Reifenproblematik bequatscht. Er war mit seinen Regenreifen nicht so recht zufrieden und bot Michael an, eben die Intermediates zu testen. So gesagt, so getan. Schnell war Jörg jedoch klar, dass dies eine schlechte Wahl gewesen ist und er musste nun wieder zurückwechseln. Michael half dies natürlich bei seiner Entscheidung und traf die, für sich richtige, in dem er die harten Regereifen auswählte. Jörg war durch seine Reifentests zeitweise bis auf P6 zurück gefallen. Michael konnte sich ab Runde 20 auf P2 behaupten. Erwartungsgemäß machte der Seat mit nachlassenden Reifen und den zusätzlich schwierigen Bedingungen einen Fehler und die Bahn war für Michael frei.

Da keiner so recht wusste was für Reifen wohl die besten wären, kam sehr viel Verwirrung in das Feld, was sich in den Positionen Spiegelte. Klar war nur, Thomas konnte sich auf P2 behaupten. Thorsten wechselte munter die Positionen von P3 bis hin zu P6 und Claus musste seinem Zusatzstopp Tribut zollen und fand sich lediglich auf P11 wieder. Doch er hatte, wie Jörg auch, das reine Gewissen, seine Teamkollegen bei der Reifenfrage unterstützt zu haben.

Gegen Rennmitte war es nun an der Zeit für Michael erneut die Reifen zu wechseln. Seiner Meinung nach sollte es mit Slicks nun gehen. Diesem Hinweis folgten auch gleich die GT1 Kollegen, da auch bei ihnen ein erneuter Stopp anstand. Jörg fuhr kurz entschlossen in die Box um auch die Slicks auf zu ziehen. Dies begrüßte Michael wie auch der Rest des Teams. Als Jörg „feuer frei“ für die Slicks meldete, kamen alle DTMR Piloten an die Box um die Slicks aufziehen zu lassen. Einzig Thomas hielt an seiner geplanten Strategie fest und fuhr seinen Stint wie geplant mit den Intermediates zu Ende. Die Zeiten gingen bei ihm zwar in den Keller, doch P2 belegt ihm, dass er bisher alles richtig gemacht hatte.

Nun stand die letzte Stunde auf dem Plan. Die GT2 hatten ihren letzten Stopp absolviert und die Positionen waren an sich bezogen. R. Stingl konnte die Führung behaupten. Überraschend hatte sich Michael auf P2 gehalten und „Reifentester“ Jörg konnte P3 behaupten. Soweit hatten die GT2 bis dahin alles richtig gemacht. Ähnlich ging es den GT1 Fahrern von DTMR. 45 Minuten vor Schluss machten sie ihren letzten Stopp. Thomas musste unterdessen seinem Gewicht Tribut zollen und fiel auf P3 zurück. Thorsten musste sich mit P5 und Claus gar mit P10 zufrieden geben. Doch wie gewohnt sollte es in der Schlussphase nochmals eng zugehen. So auch diesmal. Thomas konnte nun mit den Slicks wieder richtig Gas geben. Seinem Beispiel folgte Thorsten. Nach einem Zwischenfall, in den der in dieser Phase auf P2 liegende C. Drewer involviert war, konnte Thomas wieder P2 übernehmen. Ihm folgte Thorsten auf P3. Auch Claus konnte Runde für Runde wieder Zeit gutmachen und kletterte langsam aber stetig in der Positionsanzeige nach oben.

Nach 4 Stunden Fahrzeit überquerte dann A. Binder ( 0 Kg Zusatzgewicht) als erster die Ziellinie. Thomas konnte eine absolut respektable P2 ins Ziel fahren. Thorsten folgte ihm auf P3. Für Claus wurde es am Ende eine für ihn doch leicht enttäuschende 8. Position. Thomas konnte durch sein super Ergebnis die Führung in der GT1 übernehmen. Allerdings liegt er nur einen Punkt vor M. Broich. Auch T. Kuppe und G. Heger folgen Thomas mit 3 bzw. 5 Punkten Rückstand. Hier ist zur Sommerpause also noch alles sehr eng zusammen und eine Entscheidung ist nicht in Sicht. In der Teamwertung hingegen musste man Federn lassen. Diese konnte das Team „Virtual Racing Sports“ übernehmen. DTMR II konnte sich auf P2 vorfahren. Leiden musste in diesem Rennen das Team DTMR I. Durch den Ausfall von Roger verlor man wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft. DTMR I (Thomas/Roger) liegt nun „nur“ noch auf P3 der Wertung mit einem Punkterückstand von 12 Pünktchen. Diese sind durchaus wieder aufhol bar, zudem Roger im nächsten Rennen, bedingt durch seinen Ausfall, mit 30 Kg Zusatzgewicht starten darf. Glücklich macht ihn dies sicherlich nicht, doch noch haben alle Chancen auf den Titel und keiner lässt den Kopf hängen.

Glücklich waren hingegen beide GT2 Fahrer. Wobei Michael hier der glücklichere von beiden war. R. Stingl ( 15 Kg Zusatzgewicht) konnte zwar einen ungefährdeten Sieg einfahren, dennoch sollte Michael mit P2 die Führung der Fahrerwertung in der GT2 übernehmen können. 4 Punkte trennen ihn nun vom Verfolger M. Kakorat. Auch Jörg konnte seine P3 über die Linie bringen und steuerte wichtige Punkte zur Teamwertung bei. Zudem „klaute“ er M. Kakorat noch wichtige Punkte für die Fahrerwertung. DTMR GT2 I übernimmt damit souverän die Führung. Bereits 22 Punkte trennen DTMR GT2 I vor dem Verfolgerteam der Ace Pistons.

Das nächste Rennen nach der Sommerpause ist erst wieder am 10.09.2011. Weiter geht es dann in Essington. Roger und Michael haben sehr gute Erinnerung an diese Strecke. So feierten beide bei einem kuriosen Rennen mit 80 und 90 Kg Zusatzgewicht in der letzten Saison einen Doppelsieg bei den GT1.

Wir wünschen allen eine erholsame Sommerpause und freuen uns, wenn das Kräftemessen nach der Sommerpause ähnlich spannend weiter geht.