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Bericht ?ber DTMR bei eGames.de - Uwe Heintz - 22.02.2008

Auf und abseits der Strecke im Einsatz ? Team DTMR

Die eSport-Rennszene hat ihre eigene Kultur und unterscheidet sich von anderen Genres nicht nur durch fehlende Nicks.

Die Unterschiede beginnen schon beim Umgangston, der auf der Strecke und in den Foren herrscht: Gegenseitiger Respekt pr?gt meist die Diskussionen und Rennen. Wo andernorts geflamed wird, geht es bei den Rennfahrern in aller Regel sachlich zu. Die Racing-Szene pr?sentiert sich erwachsener und orientiert sich an den realen Vorbildern. So wird, im Gegensatz zu sonstigen eSport-Szenen, auf den Gebrauch von Nicknames verzichtet, die Fahrer treten unter echtem Namen an.

Wie in jeder Sportart gibt es auch hier einige Teams, die ihr Treiben auf ein professionelleres Niveau gehoben haben. Eines davon ist das Team DTMR, momentan in Deutschland einer der erfolgreichsten Rennst?lle. Der Aufstieg in die Spitze der Racing-Simulationen erfolgte relativ rasant, was aber auch der recht jungen Szene zu verdanken ist.

Begonnen hat alles im Dezember 2005, als dem heutigen Team-Leiter Uwe Heintz eines Abends die Idee kam, starke Rennfahrer in einem Rennstall zu vereinen und in der Online-Szene f?r Furore zu sorgen. Michael Haidorf, ebenfalls heute f?r die Team-Leitung zust?ndig, war sofort begeistert. Das Team war geboren.

Zu jener Zeit waren die ersten Mitglieder des Rennstalls allesamt noch auf der Playstation in DTM Racedriver unterwegs und so hielt man sich bei der Wahl des Team-Namens nicht lange auf ? DTMR. Allerdings gab es nur wenige vern?nftige Rennspiele f?r die Konsole, so dass die Fahrer Anfang 2006 zum PC wechselten. Damit einher ging dann auch der Namenwechsel zu Team DTMR. Doch es blieb nicht nur bei ?u?erlichen Ver?nderungen: Mit dem Wechsel auf den PC schlossen sich Ralf Laurinowski, Michael Endres und Tomislav Vladovic dem Rennstall an.

Der Wechsel klappte reibungslos. Schon in der ersten Saison gewann das Team die Meisterschaft in der Virtualracing.de-Liga in RACE 06 und die eigentliche Erfolgsstory nahm ihren Anfang. Mittlerweile hatte sich auch im Umfeld des Teams einiges getan. Bester Beleg daf?r: F?r die ersten Sponsorenvertr?ge musste lange gesucht und z?h verhandelt werden. Heute kommt es sogar vor, dass Firmen selbstst?ndig auf den Rennstall zukommen. Dabei bleibt es nicht bei einer passiven Verbindung zwischen Sponsoren und Fahrern. Einer der Geldgeber entwickelt beispielsweise Renn-Cockpits f?r Sim-Racer und wird dabei tatkr?ftig durch die Erfahrung des Teams unterst?tzt.

Auch die Anzahl der Mitglieder in der Mannschaft stieg stetig an. Dabei wird auf Qualit?t geachtet. Wie jemand in die Mannschaft kommt, erkl?rt Team-Leiter Uwe Heintz: "Wir beobachten verschiedene Rennligen, lesen in deren Foren mit und halten uns auf diese Weise st?ndig auf dem Laufenden. Haben ein oder mehrere Fahrer unser Interesse geweckt, wird dieser von der Team-Leitung angeschrieben, und wir versuchen in Gespr?chen, ihn f?rs Team zu gewinnen. In die Entscheidung ?ber die Verpflichtung neuer Fahrer werden s?mtliche Mitglieder einbezogen." Im Moment hat DTMR 14 Mitglieder und f?hrt ?u?erst erfolgreich in diversen bekannten Online-Ligen mit.

Neben der Pr?senz in der rFactor-Racingleague wurde das Engagement auf die Racersleague ausgeweitet. Gefahren wird in Race 07, GTR 2, GT Legends und rFactor. Der Altersschnitt innerhalb des Fahrerlagers liegt ? ebenfalls entgegen der sonstigen eSport-Szene ? weit ?ber 30 Jahre. Da die meisten der Piloten Berufsleben, Familie und Hobby unter einen Hut bringen m?ssen, ist es schwierig, einen zentralen Trainingstermin zu finden und so trainieren meist nur die einzelnen Teams gemeinsam. Vor den Rennen helfen sich die Fahrer bei ihrer Rennstrategie und dem Setup.

Generell ist der zentrale Anlaufpunkt f?r alle Mitglieder das Team-Forum (ein gemeinsames Treffen im normalen Leben konnte bisher nicht realisiert werden, ist aber geplant). Die Organisation solcher Dinge nimmt viel Zeit in Anspruch. Uwe Heintz beziffert seinen w?chentlichen Aufwand mit 15 bis 20 Stunden. Wie professionell die Strukturen mittlerweile sind, verdeutlicht ein ?berblick ?ber die Jobs innerhalb des Rennstalls ...

Ganz wie bei den echten Vorbildern gibt es neben den Fahrern einen Teamchef, Teammanager, eine Presseabteilung und einen Sponsor-Beauftragten. Sogar "Mechaniker" sind mit von der Partie. Doch anstatt an Radmuttern schrauben sie an Hardware herum und helfen bei PC-Problemen. Das Zusammenspiel klappt vorbildlich, es herrscht ein guter Umgangston, was allerdings auch in den internen Team-Regeln festgelegt wurde. Was bei Vergehen passiert, fragen wir Uwe Heintz: "Diesen Fall hatten wir bis jetzt noch nicht, und wir gehen davon aus, dass dieser Fall auch nie eintreten wird. Von einer Verwarnung bis zu einem Team-Ausschluss ist aber theoretisch alles m?glich." Fakt ist: Ein gutes Miteinander und entsprechendes Auftreten nach au?en ist von gro?er Bedeutung und unterstreicht die Professionalit?t.

Neben den T?tigkeiten auf der Strecke wird auch abseits des Geschehens in der Szene mitgewirkt. Es gibt zwei Kommentatoren-Teams, die die Live-?bertragung der WTCC Masters (Friedrich Ladits, Stefan Seiter) und des GTR2-Langstreckencups (Ralf Laurinowski, Michael Endres) in der Racersleague begleiten.

F?r die Zukunft will der Rennstall den Sim-Racing-Bereich generell st?rker in den Fokus der ?ffentlichkeit r?cken. Die Fahrer Sven Eckhardt, Friedrich Ladits und Tomislav Vladovic haben dies bereits auf andere Weise getan ? sie haben schon reale Rennwagen gesteuert!

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