Erfolg beim 2. DSTM Lauf in Essington


6. Dezember 2009, der Nikolaustag, aber nicht alle hatten an diesem Tag frei. 5 DTMR Piloten stürzten sich an diesem Tag in den 2. Saisonlauf der hoch dotierten Deutschen Simraching Tourenwagenmeisterschaft. Die kurvige und enge Strecke von Essington war angesagt. Man war gut vorbereitet und hoffte auf ein ähnlich gutes Ergebnis wie bereits beim ersten Saisonlauf, wo man mit einer geschlossenen Teamleistung überzeugen konnte.

Pünktlich um 20.15 Uhr startete das 1. Qualifying. Nicht bei allen lief es gleich zu beginn, jedoch sollte das Ziel, in die anschließende Superpole zu kommen, für alle 5 erreichbar sein. Nach dem 15 minütigen Qualy stand dann fest, dass nur 4 der 5 Piloten in die Superpole einziehen konnten. Hier war der Pechvogel unser Oli, so stand er doch Zeitgleich mit Daniel Fredrich auf P10. Da Fredrich seine Zeit vor Oli gefahren ist, musste Oli auf die Superpole verzichten und sich mit Startplatz 11 zufrieden geben.

Um 20.30Uhr schaltete die Ampel für die FANATEC Superpole auf grün. Als erstes ging Fredrich auf die Strecke. er legte eine durchaus gute Zeit hin. Für DTMR musste als erster Christoph zeigen, was er in einer schnellen Runde in den Asphalt zaubern kann. Heraus kam eine mittlere 1.39, mit dieser war Christoph mehr als zufrieden. Gleich im Anschluss an Christoph musste Michael zeigen was er kann. Doch schon im ersten Sektor fuhr er eine unterirdische Zeit und lag fast 3/10 hinter dem bisherigen Polesetter. Auch der 2. Sektor änderte daran nicht viel. Doch im 3. Sektor konnte Michael die Karten neu mischen und fuhr auf die vorläufige Pole. Direkt nach Michael kam Ulf an der Reihe. Er kämpfte sichtlich mit seinem Auto, hatte einen kleinen Fehler und musste sich hinter Christoph einreihen. Nun war Reiner Bosse von WirPre an der Reihe. Auch er konnte Michaels Zeit nicht unterbieten und reihte sich hinter ihm ein. Nun machte sich Jörg auf den Weg, eine Zeit in den Asphalt zu brennen. Gleich im ersten Sektor konnte er Michael 4/10 abnehmen, die er auch durch Sektor 2 retten konnte. Im 3. verlor dann Jörg ein wenig Zeit, konnte sich aber trotzdem vor Michael auf die provisorische Pole stellen. Andreas Spengler und Stefan Kanitz ließen bei ihrer schnellen Runde auch nichts anbrennen. Spengler setzte sich auf P2 und Kanitz sicherte sich die 2. Superpole in dieser Saison. Die DTMR Fahrer waren mit ihrer Leistung zufrieden, befürchteten jedoch eine Cuttingstrafe gegen Jörg. Diese lies auch nicht lange auf sich warten, so teilet die Livejury Jörg leider mit, dass seine schnelle Runde wegen Cuttens gestrichen wir und er sich auf P10 im Grid einzureihen hat. Dies spülte zwar 3 DTMR Piloten eine Position weiter nach vorne, es wäre aber allen anders lieber gewesen.

Die Startaufstellung zum 2. Saisonlauf in Essington.

 

Pünktlich um 21Uhr schaltete die Startampel auf Rot. Die Fahrer waren voll konzentriert. Der Start mit dem frontgetriebenen „Cylon“ ist immer eine Herausforderung. Man braucht Wheelspin, jedoch darf es auch nicht zu viel davon sein. Nach scheinbar endlosem warten schaltete die Startampel dann endlich auf grün. Alle Piloten erwischten einen guten Start. Wieder konnte Michael am Start überzeugen und kassierte noch in der ersten Kurve den vor ihm fahrenden Andreas Spengler.

Michael geht außen an Andres Spengler vorbei

 

Ulf, Jörg und Christoph konnten ihre Positionen halten. Oli verlor leider 2 Plätze, dieser Umstand machte seinen Teamkollegen allerdings wenig sorgen, wussten sie doch, das Oli es immer wieder versteht im Rennen zu überzeugen. 

Christoph kann seine Position vor Ulf in die erste Kurve retten. Auch Ulf behält P6.

 

Da Essington nicht gerade eine Paradestrecke in Sachen überholen ist, war Michael froh, dass er das Startduell gewinnen konnte und erstmal vor Spengler seine Runden drehen konnte. Kanitz war der klar schnellste Mann und konnte sich Runde um Runde wenige zehntel von Michael und Verfolger Spengler absetzen. Spengler hätte wohl ein wenig schneller gekonnt, dies war Michael aber gerade mal egal und er gab alles um Spengler hinter sich zu halten. Für Christoph lief der erste Stint zufriedenstellend. Er konnte seine Position leicht halten und hatte nicht gerade ernsthafte Zweikämpfe. Für Ulf war es im 1. Stint schon ein wenig turbulenter. In Runde 1 musste er 2 Positionen abgeben und reihte sich hinter Jörg ein. Nun machten beide zusammen Jagd auf Daniel Fredrich.

Ulf zieht innen am Kontrahenten vorbei.

 

Bereits 2 Runden später konnten beide DTMR Piloten an Daniel vorbei und so wieder eine Position gewinnen. Ulf nannte P6 sein eigen und Jörg konnte von P10 bereits wieder auf P7 vorfahren. Ulf und Jörg sollten das ganze Rennen ein wenig „gemeinsamer“ bestreiten. Sie sollten im weiteren Verlauf beide Seite an Seite um Positionen kämpfen, aber nicht gegeneinander, sondern miteinander. 

Auch Jörg geht 2 Kurven später am Gegner innen vorbei

 

Doch wo war unser Oli? Er tat sich sichtlich schwer. Auf Essington ist es nahezu unmöglich zu überholen. So verlor Oli im Positionskampf viel Zeit kam aber dennoch voll auf seine Kosten. Ganz ohne Erfolgserlebnis sollte er dennoch nicht bleiben und konnte so in Runde 11 bereits auf P9 fahren. Doch die vielen 2 Kämpfe kosteten Zeit. Gegen Ende des ersten Stints entspannte sich die Lage ein wenig. Nur Michael war unter stetigem Druck von Andreas Spengler. Er lies sich einfach nicht abschütteln und beide fuhren bis zu diesem Zeitpunkt nahezu fehlerfrei.

Michael entschloss sich zum ersten von 2 geplanten Stopps in Runde 14. Spengler war auf genau derselben Taktik und so fuhren beide Stoßstange an Stoßstange in die Box. Der bessere Stopp sollte entscheiden. Doch beide Boxenmannschaften arbeiteten fehlerfrei und Michael konnte vor Andreas die Boxenausfahrt passieren. Jedoch klemmte Michaels Speedlimitter, wodurch ihn Spengler unter Druck setzen konnte. Noch vor der ersten Kurve konnte Spengler dann außen an Michael vorbeigehen.

Spengler kommt besser aus der Box und kann Michael P2 abnehmen

 

Nun lag es an Michael, nicht abreißen zu lassen. Dies gelang auch, bis beide auf den 3 Stopper, Reiner Bosse, aufliefen. Spengler konnte mit einem gewagten Manöver in der schnellen rechts an Bosse nahezu ohne Zeitverlust vorbei gehen. Für Michael hingegen war Bosse der Anfang vom Ende. Geschlagene 5 Runden wehrte sich Bosse vehement gegen die harten aber zu keinem Zeitpunkt unfairen Attacken von Michael. Dann endlich gelang Michael ein Ausbremsversuch, doch Spengler war nun ca. 5 sek. enteilt und schien unerreichbar für Michael. 

Nach 5 langen Runden endlich das befreiende Überholmanöver von Michael gegen Bosse

 

Aber nicht nur Michael war im Kampf, auch Ulf und Jörg pflügten unentwegt durchs Fahrerfeld. Oli war auch ständig in 2 Kämpfen und hatte das komplette Rennen über durchweg mit Gegnern zu kämpfen. Für Christoph verlief der erste Stopp überhaupt nicht nach Plan. Sein Speedlimitter war wohl falsch eingestellt und so handelte er sich, auf P5 liegend, eine DriveThrough Strafe ein, die ihn nach seinem Stopp bis auf P11 zurück warf. Nun galt es für ihn, alles zu riskieren. 

Der 2. Stint verlief für die DTMR Piloten, abgesehen von den dauerhaften 2 Kämpfen recht erfolgreich. Beim 2. Stopp konnte sich Michael auf P3 halten. Ulf folgte ihm auf P4 und Jörg fuhr auf P5. Oli und Christoph bildeten ebenfalls ein DTMR Grüppchen auf den Positionen 9 und 10. So galt es im letzten Stint die Positionen zu halten, bestenfalls noch ein wenig zu verbessern. Lediglich Oli und Christoph konnten das angestrebte Ziel erreichen und sich auf P8 und P9 vorfahren. Bei Michael schien nach vorne nichts mehr zu gehen, so fuhr er auf Position halten. Auch für Ulf und Jörg waren die Positionen bezogen und alle 5 wollten das Rennen nur noch ins Ziel bringen.

Doch in Runde 40 von 44 traute Michael seinen Augen nicht. Als er an der Box vorbeifuhr, zeigte ihm seine Crew ein Schild mit der Aufschrift „Kanitz Pit“. Was war passiert? Warum stoppt der führende noch einmal. Es schien unerklärlich. Als Michael diese Info an sein Team weitergab, meldeten Ulf und Jörg, dass sie auch vorbei sind. Ok, der Stopp schien ewig zu dauern, das sah nach Reparatur aus.

Kanitz verbremst sich in Runde 39 von 44 und schlägt in der Mauer ein.

 

Für Oli und Christoph sollte es dennoch nicht reichen. Doch eine Runde später stand Kanitz schon wieder in der Box. Er hatte noch zusätzlich eine 10sek. S&G bekommen. Nun meldeten auch Oli und Christoph den Positionsgewinn. Bei noch 4 verbleibenden Runden war nun für Oli und Christoph Position halten angesagt. Kanitz hatte einen Rückstand von 3 sek. und frische Reifen. In Runde 42 konnte er auf das DTMR Duo aufschließen. Doch versuchte Kanitz das unmöglich. Er wollte außen an Christoph vorbei, kam dabei mit einer Achsenseite auf die Wiese und drehte sich beim anbremsen ins Grün. Nun war P7 und P8 für Oli und Christoph sicher. An der Spitze war Spengler Michael um 8 sek. voraus und er konnte einen ungefährdeten Sieg einfahren. In der letzten Runde wartete Michael dann auf seine beiden Teamkollegen auf P3 und P4. Ulf und Jörg tauschten kurzerhand noch die Plätze und so konnte man, begleitet von einem schönen Zielfoto, die Plätze 2 (Michael), 3 (Jörg) und 4 (Ulf) ins Ziel bringen.

Michael (P2) überquert vor Jörg (P3) und Ulf (P4) die Ziellinie

 

Oli und Christoph überquerten die Ziellinie ebenfalls hintereinander und so konnte Oli P7 und Christoph P8 nach hause bringen. Pechvogel des Rennens war ganz klar Stefan Kanitz, wobei, von Pech kann man eigentlich nicht reden. Ein Fahrfehler versaute ihm den Sieg. Einmal mehr wurde klar, „To finish 1st, you first have to finish“.

Für DTMR durchaus ein erfolgreiches Rennen. Jörg ist der „Highest Climber“ mit 7 Positionen Gewinn. Ulf fuhr mit P4 sein bestes Saisonergebniss ein. Oli bestätigte seine beeindruckende Rennleistung erneut mit P7 und Christoph konnte trotz seiner Durchfahrtsstrafe noch auf P8 ins Ziel fahren. Somit waren alle 5 DTMR Piloten unter den Top8. Nicht nur wir finden diese Leistung beeindruckend. Auch im LiveStream wurde mehrmals auf die Teamleistung von FANATEC DTMR hingewiesen.

Gruppenkuscheln nach dem Zieleinlauf.

v. l. n .r. Oli (P7), Jörg (P3), Michael (P2), Ulf (P4) und Christoph (P8)

 

In der Fahrerwertung spiegeln sich die Ergebnisse wieder. Michael belegt hier nun P2. P4 geht an Jörg, gefolgt von Christoph auf P5. P6 teilen sich Oli und Ulf, beide Punktegleich. Somit sind glatt alle 5 Piloten in den Top6 (Top7) zu finden. Nur Spengler und Kanitz können den totalen Triumph bisher noch einbremsen. In der inoffiziellen Teamwertung liegt man deutlich an der Spitze.

Der sportliche Erfolg spiegelt sich auch in der Teamkasse wieder. So konnte das Team beim 2. Lauf eine Siegprämie von 42€ einfahren und erhöht damit das Konto auf 67€. Wir gratulieren unseren Fahren zu diesem Ergebnis.

Der 3. Lauf findet am 10.01.2010 auf Northhampton statt. Hier wird auch wieder Nebojsa Tramosljika mit um die Entscheidung kämpfen. Wir wünschen unseren Fahrern ein ähnlich erfolgreiches Rennen.